Wladimir Majakowski




Presseartikel
zu Wladimir Majakowski «Wölckchen in Hosen»





Wladimir Majakowski, geboren am 19.7.1893 in Bagdady (Georgien – 1940 wird der Ort in «Majakowski» umbenannt) als drittes Kind des Forstmeisters Wladimir Konstantinowitsch Majakowski und seiner Frau Alexandra Alexejewna

1902 Besuch des Gymnasiums in Kutais (Georgien)

1905 Teilnahme an Demonstrationen und revolutionären Aktionen in Kutais

1906 Februar: Tod des Vaters; die Mutter übersiedelt mit ihren Kindern nach Moskau, wo Majakowski das Gymnasium Nr. 5 besucht

1908 Eintritt in den bolschewistischen Flügel der Russischen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei; Ausschluß aus dem Gymnasium wegen Nichtzahlung des Schulgeldes; Verhaftung durch die Polizei des Zaren in einer geheimen Druckerei; baldige Freilassung

1909 zweite Verhaftung, diesmal zwei Monate Gefängnis; unregelmäßiger Besuch der Kunstgewerblichen Hochschule; erneute Verhaftung; zuletzt verschärfte Einzelhaft wegen «Aufsässigkeit»; Majakowski entgeht knapp der Deportation nach Sibirien

1910 Studium an der Moskauer Kunsthochschule

1911 Freundschaft mit dem Mitschüler David Burljuk

1912 Mitverfasser des Manifestes der russischen Futuristen: «Eine Ohrfeige dem öffentlichen Geschmack»

1913 Aufführung der Tragödie «Wladimir Majakowski» in St. Petersburg

1914 Vortragsreise durch die russische Provinz; wird nach Kriegsausbruch als Freiwilliger von der russ. Armee abgewiesen

1915 Bekanntschaft mit Lilja und Ossip Brick und Gorkij; Gründung der futuristischen Zeitschrift «LEF» («Linke Front»); «Wolke in Hose» wird durch Einsatz von Ossip Brick – zensiert – veröffentlicht

1917 langsame Abkehr vom russ. Futurismus und Aufnahme realistischer Stilelemente im Poem «Der Mensch»; Vorlesungen in Petrograd und Moskau; wachsende Popularität in der Sowjetunion

1918 Arbeit im Volkskommissariat für Bildungswesen; Arbeit für verschiedene Filme: Drehbücher, Regie, Übernahme von Rollen; Entwerfen von Werbeplakaten; Uraufführung des Schauspiels «Mysterio Buffo» in Petrograd

1919 Übersiedlung von Petrograd nach Moskau; das Poem «150 000 000» erscheint anonym; Arbeit als Plakatzeichner und Textdichter für die russische Telegraphen-Agentur (ROSTA), die Bild- und Textanschläge als Informations- und Propagandamittel für die Bevölkerung benutzt («ROSTA-Fenster»)

1921 Mitarbeit u.a. in der «Isvestija»; Neuaufführung des Stückes «Mysterium buffo» im Moskauer Meyerhold-Theater

1922 Berlin-Reise; Zusammenkunft mit zahlreichen deutschen Dichtern und Künstlern; Paris-Reise: Treffen u.a. mit Igor Strawinskij und Jean Cocteau

1923 Poem «Das bewußte Thema» («Darüber»); weitere Berlin-Reise

1924 Poem «Vladimir Illitsch Lenin»; weitere ausgedehnte Reisen nach Europa

1925 ausgedehnte Reise durch die USA und Mexico; Wiederbegegnung mit David Burljuk in New York; Affäre mit Elli Jones in New York

Mitte der 20er Jahre endet in der Sowjetunion die Zeit avantgardistischer Experimente. Dichter und Künstler sind nicht mehr gefragt. Die ersten «Säuberungen» treffen Künstler, Schriftsteller, Intellektuelle. Majakowski wird von der Kulturbürokratie zunehmend sabotiert.

1927 Poem «Choroscho» («Gut und Schön»); weitere Europa-Reisen; Mitarbeit in der «Komsomolskaja Pravda» und Leiter der Zeitschrift «Neue LEF»

1928 Komödie «Die Wanze»; Reisen nach Berlin und Paris; in Paris Begegnung mit Louis Aragon

1929 mehrmonatige Europa-Reise, auf der Majakowski zum ersten (und einzigen Male) seine Tochter in Südfrankreich sieht. Die Mutter ist Elli Jones, die Majakowski auf einer Vortragsreise in New York kennengelernt hatte. Von der Existenz der Tochter erfährt die Öffentlichkeit zum ersten Mal im Jahre 1989. Sie ist heute eine der angesehensten Psychologinnen der USA, Professorin an der Columbia University in New York; unglückliche Liebe zu der Schauspielerin Veronika Polonskaja; Organisator der Schriftstellervereinigung «REF»; Uraufführung des Theaterstückes «Die Wanze» in Moskau

1930 Februar: Majakowskij-Ausstellung «20 Jahre Arbeit»; März: Uraufführung von «Das Schwitzbad» am Moskauer Meyerhold-Theater und in Leningrad; Kehlkopfleiden; totale physische Erschöpfung; am 14. April begeht Majakowski (höchstwahrscheinlich) Selbstmord; er schießt sich mit einer Pistole durch das Herz (Anfang der Neunziger Jahre erhielt die These von einer Ermordung Majakowskis durch den Geheimdienst durch Dokumente der Staatspolizei aus dieser Zeit Auftrieb)


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