Edna St. Vincent Millay Aus «Sonette aus unveredeltem Holz» So kam sie wieder in sein Haus und wach- te, bis er starb, an seinem Bett; nicht daß sie liebte. Winterregen fiel vom Dach; es spritzte im bemalten Butterfaß; da standen die Geranien einmal, die Stengel warn verwelkt, noch sah man sie; der Riegel schnappte; barhäuptig, egal, lief sie hinaus nach Holz, sie rannte die paar Schritte zwischen Haus und Schuppen, wo sie Pfennigkraut an Fäden baumeln sah, ein mutloses Gerank, so troff es da, (und eine, großbeschürzt, hoch aufgeschlagen die Ärmel an den warmen Frühlingstagen, die Samen säte, sinnend schon beim Blühen war, und froh). Aus: Zwischen den Zeilen, Heft 27, in dem sich der gesamte Sonettenzyklus «Sonnets from an Ungrafted Tree» von Edna St. Vincent Millay im amerikanischen Original und in einer Übersetzung von Günter Plessow findet. |