Otto Nebel





Otto Nebel, geboren am 25. Dezember 1892 in Berlin, besucht nach einem Hochbau- und Architekturstudium am Lessing-Theater den Schauspielunterricht Rudolf Blümners, wo er dessen am klanglich-rhythmischen Gehalt der Sprache orientierte, von semantischen Bezügen weitgehend unabhängige Sprech- und Vortragskunst erlernt. Ab 1919 lebt Nebel als Maler und Schriftsteller in Berlin. Kontakte zum «Sturm»-Kreis um Herwarth Walden und zum Weimarer Bauhaus, wo er mit Paul Klee und Wassily Kandinsky bekannt wird, die ihn fördern. Nebel wendet sich der abstrakten oder absoluten Dichtung im Sinne August Stramms zu, die er konsequent weiterführt und auf deren Fundament er sein Konzept der Runendichtung errichtet. Im Zuge dieser Bemühungen entsteht 1923/24 die Neun-Runen-Fuge «UNFEIG». 1933 emigriert Nebel in die Schweiz, da ihm die ungestörte weitere Arbeit an seinen Werken – von den Nationalsozialisten als «entartet» gebrandmarkt – in Deutschland nicht mehr möglich scheint. Beeinflusst durch sein wachsendes Interesse an der Mystik, insbesondere den Schriften Emanuel Swedenborgs, tritt Nebel 1942 der Vereinigung «Die Neue Kirche» bei, was sich auch in seiner zweiten grossen Runen-Fuge «Das Rad der Titanen» (1957) niederschlägt. Er stirbt am 15. September 1973 in Bern.



Foto Ada Niggeler


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Beim Schweizerischen Literaturarchiv finden Sie das vollständige Inventar des Nachlasses von Otto Nebel.
Und hier finden Sie einige Pressetexte zu Otto Nebel.


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