Eleonore Frey Unterwegs nach Ochotsk Über dieses Buch: Ochotsk liegt am Eismeer, es ist kalt dort und wahrscheinlich immer dunkel, warum sollte irgend jemand nach Ochotsk wollen? Die Menschen in Eleonore Freys Roman - die Buchhändlerin Sophie, die am liebsten eben jenes Buch verkauft, das "Unterwegs nach Ochotsk" heisst, und der Schriftsteller Robert, der nur dieses eine Buch geschrieben hat und in jeder Frau seine Schwester sucht, oder die ältere, etwas verwirrte und in Robert verliebte Frau, der Hausarzt Otto, der als Schiffsarzt nach Ochotsk will, und Sophies Onkel und Chef -, sie alle stehen etwas verloren im Leben, sie leiden eher an Kälte in der Seele als an Kälte auf der Haut. Sie sehnen sich nach einem andern Leben. Doch so zufällig sie auch mit- und nebeneinander leben: sie geben sich gegenseitig etwas Wärme und Halt und finden fast beiläufig ein kleines bisschen Glück auf ihrem Weg nach Ochotsk. "Eleonore Frey schreibt die feinste Prosa der Welt, noch nicht alle wissen das." Urs Widmer im Tages-Anzeiger zur Verleihung des Schillerpreises der ZKB 2007 an Eleonore Frey für "Siebzehn Dinge" Pressestimmen zu Eleonore Frey und Unterwegs nach Ochotsk: Wie Eleonore Frey das alles erzählt, wie sie die verschiedenen Figuren miteinander ins Spiel bringt und in deren Alltagsfilm immer wieder kleine Risse sichtbar werden lässt, ist ganz einfach meisterlich. Das stille Aufbäumen der Sehnsucht und das kleinlaute Finale, der Wunsch nach Geborgenheit und der Rückzug ins Mögliche, das entwickelt sie in einer ungemein dichten Schraffur, mit knappen Sätzen, in einem Text, der seine Intensität auch daraus gewinnt, dass er nie, auch nicht eine Zeile lang, auftrumpft. über allem liegt wie ein unsichtbarer Deckel eine erstaunliche Gelassenheit - und zugleich spürt man beim Lesen förmlich, wie es unter der Schädeldecke der Protagonisten brodelt. Eleonore Frey schafft diese Atmosphäre der Unruhe, indem sie ruhig und von Ruhe erzählt. Eine ganze Welt scheint dabei auf, vertrackt und einfach zugleich, jenseits von Klipp und Klar, und dafür braucht diese Erzählerin gerade einmal 124 Seiten. Dieser Roman ist ein Juwel. - Neue Zürcher Zeitung Mit Eleonore Freys "Unterwegs nach Ochotsk" öffnet der Leser ein Buch, das es im Buch bereits gibt, und Ochotsk ist ein wirklicher Ort und gleichzeitig eine erzählte Utopie. Obschon ein öder Fleck in Schnee und Eis wird die Ferne zum Sehnsuchtsort und bringt unterschiedliche Menschen näher zusammen. Wir Leser jedoch ahnen, dass der Ort, an dem wir beheimatet sind, stets ein erzählter ist - falls er uns in einer so dichten, tiefgründigen Sprache und in so brillant komponierter Form begegnet wie in Eleonore Freys Buch. - Begründung für die Verleihung eines Schweizer Literaturpreises 2015 an Eleonore Frey für "Unterwegs nach Ochotsk" Bibliographische Angaben: Eleonore Frey Unterwegs nach Ochotsk. Roman ISBN 978-3-906050-07-2 Gebunden, 18,5 x 12 cm, 128 Seiten CHF 27.00 / Euro 19,90 |