Lena Hintze und Anna Luhn (Hrsg.)
Renga. Übersetzung als Modus

mit Beiträgen von Dagmara Kraus, Felix Schiller und Versatorium - Verein für Gedichte und Übersetzen





Über dieses Buch
Im März 1969 steigen die Dichter und Übersetzer Octavio Paz, Jacques Roubaud, Edoardo Sanguineti und Charles Tomlinson für ein kollektives Autorschaftsexperiment in den Keller eines Pariser Hotels hinab. Ihren Ausgangspunkt von der traditionellen japanischen Kettengedichtform 'renga' nehmend, erschaffen sie dort in fünf Tagen das mehrstimmige und mehrsprachige Werk Renga - 27 Sonette, in denen das Spanische, Französische, Italienische und Englische sich abwechseln, ineinanderfließen, in- und untereinander übersetzen.
Die gemeinsame poetische Unternehmung stand überhaupt im Zeichen der Übersetzung: Übersetzung als schöpferische Praxis, als Übertragung von Prinzipien einer zeitlich und räumlich fernen Lyriktradition in die eigene Gegenwart, als Aufnahme fremder Stimmen in das eigene Schreiben im Prozess des Weiterdichtens, als Korrosion der Idee eines eindeutig begrenzbaren schöpferischen Ichs, einer solitären Autor*innenposition, eines einstimmigen Werks.
Dagmara Kraus, Felix Schiller und Versatorium - Verein für Gedichte und übersetzen widmen sich in diesem Band im Geiste dieser 'translatorischen Motorik' dem Sonettzyklus Renga im Modus der Übersetzung: indem sie ihn zum Ausgangspunkt einer je eigenen Übersetzungsexploration machen. Sie dichten weiter, schöpfen neu, antworten, versetzen und multiplizieren, spielen mit und gegen Renga - und reflektieren in ihren lyrischen Erkundungen so auch die vielfältige (Un-)übersetzbarkeit poetischer Sprache.


Bibliographische Angaben
Lena Hintze und Anna Luhn (Hrsg.)
Renga. Übersetzung als Modus
mit Beiträgen von Dagmara Kraus, Felix Schiller und Versatorium - Verein für Gedichte und Übersetzen
ISBN 978-3-907369-10-4
Taschenbuch, Neue Sammlung 013
18 x 11,5 cm, 162 Seiten
Euro 14,- / sFr. 18.-