Michael Buselmeier In den Sommerregen gesungen Strudel ein übermütiges Brausen der Bäume des Stroms der Ideen der Wortbahn des Begehrens... Du läufst durch leere Straßen die Sommernacht lang geborgen in deiner Finsternis mit quietschenden Schuhen Jubelnd über den frischen Ton in der Brust die sich vertiefende Narbe das rauschende Wort das du zum erstenmal hörst so deutlich siehst wie es sich kreiselnd aus der Schwärze schält und dir voranglimmt Die Friedhofsmauer mit den Ahornen entlang von Ast zu Ast schaukelnd gegerbte Haut unwillig schon zu verfaulen Während farbiges Wasser von den Ampeln trieft auf die Liegenden in ihren Wintermänteln die nicht ganz sterben können mit offenem Mund zwischen Hohlziegeln in Leinen genäht Du stampfst durch schwimmende Lehmhügel zermatschte Plakate Vor dir schwingt sich ein Mann mit Flügelschuhen über das Brückengeländer Du schreist hinter ihm her der über der Autobahn schwebt mit glänzenden Füßen den Fernlastern entgegen taub vom Lärm und blind den Schirm in beiden Händen auf dem ein Ahornsamen klebt (Erstveröffentlichung in ZdZ Heft 3, Januar 1994) Michael Buselmeiers Bio- und Bibliographie |