E. E. Cummings





Edward Estlin Cummings wurde am 14. Oktober 1894 in Cambridge, Massachusetts, geboren. Sein Vater war Soziologieprofessor an der Universität von Harvard und ein angesehener Geistlicher. Cummings zeigte schon sehr früh ein großes Interesse an der Poesie und erhielt die volle Unterstützung und Ermutigung seiner Eltern. Von 1911 bis 1915 studierte er in Harvard Literatur und schrieb täglich. Er trat schließich dem Redaktionskomitee der monatlich erscheinenden Universitätszeitung bei, wo er mit seinen engsten Freunden S. Foster Damon und John Dos Passos zusammenarbeitete und in dieser Zeitung erscheint 1912 erstmals ein Werk von ihm.

In seinem letzten Studienjahr faszinierte sich Cummings immer mehr für Avangardische Kunst, dem Modernismus und dem Kubismus. Dieses Interesse wird in seiner Dissertation «The New Art», die er 1915 zu seiner Graduierung schrieb, sichtbar. Er schrieb Gertrude Stein, Ezra Pound, Amy Lowell, und Pablo Picasso, die den Modernismus priesen. Außerdem begann er Elemente diesen Stils mit seiner eigenen Poesie und Malerei zu verbinden. Ein Jahr später erhielt er den M.A. für seine englischen und klassischen Studien in Harvard.

Seine ersten Gedichte wurden 1917 im Gedichtband «Eight Harvard Poets» publiziert. In seinen Werken war häufig ein kleines «i» zu finden, das zum Markenzeichen von Cummings wurde. Der Redakteur seines Buches aber dachte, dies wäre ein typographischer Fehler und berichtigte diesen.

1917 ging Cummings nach New York und arbeitete dort kurz bei einer Versandfirma und begann bald voll mit der Arbeit an seiner Dichtung und Kunst. Während des 1. Weltkrieges bot sich Cummings für die Französische Basis Norton-Harjes als Sanitäter an.

Bei seiner Ankunft in Paris war Cummings ganz fasziniert von der unkonventionellen Atmosphäre der Stadt und deren Reichtum an Kunst und Künstlern. Besonders beeindruckten ihn die Skizzen von Pablo Picasso, dessen kubistische Technik später viele seiner Werke formte.

Aufgrund eines Missverständnisses kam Cummings für vier Monate in ein Internierungslager in der Normandie, weil man ihn des Verrats verdächtigte und er veröffentlicht diese Erfahrungen 1922 in seinem Werk «The Enormous Room».

Cummings's Vater benutzte seine Beziehungen zur Regierung und so kam er am Neujahrstag 1918 wieder frei. Unmittelbar nach seiner Freilassung ging Cummings zurück nach New York und verbrachte ungefähr ein Jahr in Camp Danvers, Massachusetts.

Am 20. Dezember 1919 wird seine Tochter Nancy von seiner Verlobten Elaine Orr (Thayer) geboren. Am 19. März 1924 heiratet er Elaine Orr, aber schon am 4. Dezember des gleichen Jahres lassen sich die beiden wieder scheiden.

Nach dem 1. Weltkrieg studierte Cummings Kunst in Paris und sein erstes Werk «Tulips and Chimneys» erschien 1923. Während der Jahre von 1920 bis 1930 reiste er weit durch Europa und lebte abwechselnd in Paris und New York und machte gleichzeitig Karriere als Dichter und Maler.

1925 erhielt Cummings den Dial Award und gleichzeitig erschien sein Werk «XLI Poems». Ebenfalls 1925 starb Cummings Vater. Von 1925 bis 1927 schrieb er für die Zeitschrift «Vanity Fair» und andere Zeitungen Essays. 1927 heiratet Cummings Anne Barton und sein Werk «Him» wird publiziert.

1931 besuchte Cummings politisch liberal und mit linksgerichteten Tendenzen die Sowjetunion um herauszufinden, wie dort das Programm der Regierung die Kunst zu subventionieren funktioniert. Sein 1933 erschienenes Werk «Eimi», das eine ausgedehnte Fassung seines Reisetagebuches ist, drückt eine tiefe Enttäuschung aus und ist gleichzeitig eine Anklage am Mangel persönlicher und künstlerischer Freiheit die er dort antraf. Ebenfalls 1933 erscheint sein Werk «The Red Front».

1932 heiratet Cummings Marion Morehouse, obwohl die Scheidung von Anne Barton erst am 31. August 1934 genehmigt wurde.

In den folgenden Jahren publiziert Cummings zahlreiche Werke, so zum Beispiel 1935 «Tom und no thanks», 1938 «Collected Poems», 1940 «50 Poems» und 1944 «1x1». 1945 schreibt er die Einleitung zur Karikaturserie «Krazy Kat» und 1946 publiziert er sein Werk «Santa Claus (A Morality)».

1947 starb Cummings Mutter Rebecca Haswell Clarke. 1950 tritt Cummings der Amerikanischen Akademie der Dichter bei und veröffentlicht sein Werk «Xaipe».

Für seine gesamte Arbeit erhielt Cummings mehrere Auszeichnungen. So erhielt er 1944 den Shelley Memorial Preis für Dichter.

Für ein Universitätsjahr 1952/53 erhielt er die Charies Eliot Norton Professur in Harvard.

Cummings schrieb zahlreiche Prosawerke, Dramen und ein Ballettstück. Höhepunkt seiner Karriere erreichte Cummings in den Jahren von 1940 bis 1950. Er gab Literaturlesungen für Collegestudenten bis an sein Lebensende.

1953 publiziert Cummings sein Werk «i:six Nonlectures» und ein Jahr sräter «Poems 1923-1954», für den er 1955 den Nationalen Buch Preis erhielt. 1957 erhielt er den «Bollingen Award» und den «Boston Arts Festival Award». 1958 publiziert er «95 poems» und «E. E. Cummings: A Miscellany».

Edward Estlin Cummings starb am 3. September 1962 in North Conway, New Hampshire, an einer Gehirnblutung.

Links:
- Englischsprachige Seite zu E. E. Cummings.
- Englischsprachige Seite zu E. E. Cummings.


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