Birgit Kempker

Ihr Herren




Mir wird eklig, wenn sich Ästhetik und Ethik endlich glücklich vermählen (und sollen?), wie neulich eine Zeitung schwärmte.

Die Ehe war immer eine Sache der Ordnung. Zu der und in deren Namen sollen "wir" gerufen werden?

Na dann, gute Nacht.

Wenn Martins Text vom Stiefmütterchengiessen erzählen würde, würden da die Hähne krähen?

Nein. Denn um Sprache geht es nicht. Soll es aber. Die leidet nämlich auch.

Zum Text: glaube ich gerne, dass sich kein Mann gerne so sehen lässt und gesehen sein will. Möhnend und rubbelnd.

Aber wo steht das Gesetz: gehe mit einem Bild im Bordell anders um als mit einem Bild im Bild im Bordell?

Im Text gefällt mir der Satz: "Aber danach kamen Schwäne." Ein feines Sprünglein.

Und dann: die Nymphlein und dann noch ins Bild und dann die Ferkelchen, das spielt doch an und an.

"Sie liefen textilfrei über eine ungemähte Wiese" finde ich auch köstlich komisch. (Wegen Textbezug)

Einwände in Sachen Perspektive halte ich für einen Trick, wie die Perspektive selbst.


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