Uwe Tellkamp die karavelle [...] - schnabeltag: als die große uhr vom PALAST DER JUGEND zwölf rief, hiess es: ANTRETEN IN EINER REIHE und ABRÜCKEN; wir verließen UNTER FÜHRUNG DES GENOSSEN DOZENTEN die UNIVERSITÄT DES VOLKES und marschierten (ii/HM GLEICH/SCHRIH:TT MARRSCH!) den WEG DER ZUKUNFT über den PLATZ DER REVOLUTION, den nun eine weißliche sonne beschien, marschierten singend (STii/HMMT AN: BRÜDER ZUR SONNE ZUR FREIHEIT) auf die BURG zu. - schnabeltag: daß ich die anderen sah auf dem marsch; sternförmig näherten wir uns einander; daß ich vater und mutter sah und ritter Schattenherz und die musikergruppe, die ärztegruppe an diesem tag und an jedem anderen, an dem wir an der reihe waren, zu dieser stunde: 13.00 uhr; jeder tag war schnabeltag: IN DIE REIHE STELLEN GENOSSEN PERSONALKARTE HOCHHALTEN BEI ERTÖNEN DES I. SIGNALS MUNDSTÜCK BEREITHALTEN BEI ERTÖNEN DES II. SIGNALS MUNDSTÜCK AUF DEN METALLSCHNABEL SETZEN BEI ERTÖNEN DES III. SIGNALS AUFNEHMEN DES SAUERSTOFFTEIGS BEI ERTÖNEN DES IV. SIGNALS - und wir aßen, wir tranken, schluckten aus den metall-ibisschnäbeln, was uns atmen ließ in der flut, in der nacht, im meer; dort, wo unsere körper wiederkehren würden und die alten häuser, die schiffe, der krake; wir schluckten den lichtfarbenen sauerstoffbrei, denn im gedächtnis hatten wir die schreie der ertrinkenden: der UNGEHORSAMEN; im gedächtnis hatten wir die NACHT. ... die brücke erschien, das meer floß ab vom felsen und vom schiff, wir lösten uns von unseren schatten, dem, was fleisch war: unseren körpern, und betraten die brücke ... die riesenuhr hatte den sternkreis geöffnet im uhrensaal, in den mauern aus kälte und eis, und die dreizehnte fee verkaufte uns zeit, nahm aus der riesenuhr die spindeln, die stunden: am tage werdet ihr in den kleidern des schlafs gehen, in der nacht aber in den kleidern des traums - ich verkaufe euch zeit: dient mir am tage, seid frei in der nacht ... - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - bernsteinkönigin: dir war es bestimmt, mitte der schlaffarbenen schleifen zu sein, der TURM, dunkel in schluchtrosen, comtesse, die silbervögel glitten in deine kammer, tanzende dornen, lang zurück wehte die schleppe der garnfiguren: bis an deine wiege (mit den zaumzeugen gegen die schuld) im feenkreis, schützende, milde sonnen, aber die eine nicht, gevatterin herzdiamant im salamanderbestickten kleid, die dreizehnte fee mit den korallenhänden, die schwarze traumfarne streuten, kein gedeck, ihr sorglosen eltern, und die feuerkutsche flog durch die mauern und heroldglänzenden zinnen, hob die singende klingende, wehende stehende schleppe eismeer, du hattest ein himmelblaues schloß (... wunderbar blau), den delphinbrunnen mit dem dreizack-meergott und seiner tiefsee-kanzlei davor (MARCOLINI-palais, und ein medaillon mit schwanen-barett) - es stach dich die spindel Mitternacht: ascheblumen wuchsen, erhob sich die drachenblüte, aus krakenwurzeln die Schwarze Rose .....) nacht .............................................................................................. ........................................................................................................... SCHATTEN SCHLAF..................................................................................... türme stiegen aus den möwenklippen.................................................... schwarz ........................................................................... ausgezweige und bedeckt ........................................................................... dunkelneige von morgenrotfahnen:............................................................................... scherentuch SCHATTEN .................................................. stille schweige totentuch: ............................................................... in schwarzen bahnen die sonnen ausgeschnitten ........................................... alle dämmerglatten kreidesonnen ............................................................................................ rein von gischt ..................... sand .................................... blut geronnen schaumverwischt .......... reiner strand nun steige ...............dunkel: heller ................. schweben fische ......... licht genannt ..... tag verlischt ......... .................. und rand ................................................................................. fahnensonnen .................... schritte: schneller ....................... wird mitte .................... abendfahnen ......................................................................... ..................................sonnenfahnen........................................................ ........................................................................................ wolken mahnen [...] (Ein kurzer Auszug aus einem langen Auszug... aus ZdZ Heft 15, April 2000.) Uwe Tellkamps Bio- und Bibliographie