Gibt es eine Kunst nach dem Tod?





Die Sphinx von Pontresina antwortet:

Die Kunst ist ein Tod. Tod der Person oder Persona, der Maske, des Schattens, des Namens, des gerade jeweiligen Ichs, also der Konstruktion, durch die die Kunst erscheint im Sinn von Konkretion, sich objektiviert durchs Subjekt. Etc.pp. Deshalb gibt es nach dem Tod keine Kunst. Wir wissen aber nicht, wie oft wir sterben, deshalb stellt sich die Frage: für wen? Für wen gibt es keine Kunst nach dem Tod? Für den, den es nicht mehr gibt? Also heisst die Frage, gibt es mich nach dem Tod? Es geht gar nicht um Kunst. Dies ähnelt der Kunst, der es auch nicht um Kunst geht. Es geht darum, wie es auszuhalten ist, das Nichts, und zwar aushalten ohne vorstellen, ohne sich als im All trudelndes autistisches Astronautenembryo ewig torkelnd verloren und grausam einsam quasi lebendig begraben im Luftbett vorzustellen, wie es auszuhalten ist, dass etwas ist, was sich der Vorstellung und allem, was ist und was wir wünschen und kennen und wollen, entzieht, vor allem dem, was wir fürchten, die Einsamkeit, wie es ist ohne uns und wie wir damit, ohne es zu kennen und bevor es beginnt, dass wir aufhören, einverstanden sind, dass wir nicht sind.