Dieter Roth Auf nun, Sonettengeist, gib meine Leiden mir in Sonettenform aus totgesagten Mastschweines Munde. Mir, dem Vollverzagten, gib Klageraum, weit wie dem Vieh die Weiden auf Bergen sind. Lass klettern mich behende die Toppen aller möglicher Beschwerden auf Flügeln des Gesangs, aus Herden der Qualen aufsteigend, Qualen, ohne Hände, sich selbst zu geben das begehrte Ende. Und Qualen, ohne Ende, doch mit der Herden= glieder Baumelschwanzgetöse, die zum Scheiden mir trommeln sollen ein Sonett. Verkackten Fusses schnell ich hoch, nach höhern Löhnen als Leidensgipfeln greifend: Leidsonettes Tönen (aus: Dieter Roth: Gedichte, in: ZdZ Heft 4) |