1. – Wir sind still. Wir bewegen die Hände und stecken Roßkastanien ein. Die Sonne vor uns war die Sonne hinter uns im Fenster. Wir haben Zungen, auf die sie scheint. Leichter als die einfachste Lüge und die Plätze vor den Häusern denken wir uns zusammen ein Schweigen aus. Wir sprechen nicht mit den Hosentaschen, wir stecken Roßkastanien ein. Nirgendwo dort, nirgendwo hier plötzlichWind, aber wie die Augen da leuchten, ohne nachzukreisen einem Wort. Wir haben Zungen und gehen zum Kastanienbaum. Langsam wie im Flur.

2. – Wir berichten. Wir meinen den Kastanienbaum. Kein Niederwaldgebüsch, kein Vermissen. Wir sind Zimmernomaden, wir ziehen unseren Füßen Strümpfe an. Reisen zu unserem Fensterplatz. Jeder Handteller eine Wüste in der Luft, mit Fingerschattenpalmen an der Wand. Wir reisen. Vor uns immer weniger Licht und einige windbewegte Gardinenfalten. Mit grünen Bäumen liegt die Stadt an unserem Fensterplatz. Und wir berichten. Meinen. Die ganze Zeit den Kastanienbaum.

3. – Unser Bericht ist jetzt der Kastanienbaum.