Wladimir Majakowski Tragödie Wladimir Majakowski (Auszug aus dem 1.Akt) Vor Schrecken gesträubt, kroch über die Glatze der Zeit eines langsamen Zeigers Haar. Als die Sachen sich brüllend losrissen vom Platze, all ihrer zerlumpten Bezeichnungen bar. Wie auf Satans Weisung ists von allein in den Flachmann geströmt durch die Fenster der Schenken. Der Schneider wußte weder aus noch ein, als die Hose davonlief ohne menschliche Schenkel! Der Schrank mit offenem schwarzen Schlund ist besoffen hervorgehopst. Scheue Korsetts verließen zur Stund die Schilder des Modeshops. Jeder Schuh blickt prüde und herrisch drein. Strapse spreizen kokett ihre Schlaufen. Ich flog wie ein Fluch. Das andere Bein kommt in den Straßen nachgelaufen. Ihr schimpft mich einen Krüppel? Und wenn schon! Ihr seid meine Feinde, tattrig und fett! Heute findet man auf Erden keinen einzigen Menschen, der zwei identische Beine hätt'! aus: Tragödie Wladimir Majakowski. Wölkchen in Hosen Für Quereinsteiger: Zur Hauptseite von Urs Engeler Editor |