Jürgen Becker Wiederholtes Konzept Wie könnte man diesen Vorgang kopieren: der Himmel sinkt stufenweise herab ins Bild einer Ebene, die von Baumreihen durchzogen sich hinzieht zum oberen Bildrand, wo es eng wird für Wolken, den Luftweg einer beweglichen Architektur. Die Fenster sind offen, und das Einmalige kann man nicht festhalten, auch wenn man aufhört mit Sprechen... der Wind schreibt auf seine Art die Bewegungen vor. Also noch einmal, es geht um die Wiedergabe der Augenblicke, die plötzlich etwas unterbrechen... so scheint es, wenn auch die beiden Krähen jetzt unbewegt verharren über dem frisch gepflügten Feld. Die Jahreszeit ist es nicht, daß Verwirrung entsteht und zugleich eine Situation, die angenehm ist und ganz ohne Zwang in die Dämmerung übergeht. Dann kann man noch weiter am Zaun stehn und sich ausdenken ein Konzept, oder nur eine Skizze, die mit nichts, endlich nichts, übereinstimmt. (aus: Jürgen Becker: Gedichte, in: ZdZ Heft 5) |