Wie werde ich glücklich?





Unter Berücksichtigung von: Wie stell ich die richtige Frage?
Unter Vermeidung von Berücksichtigung von: Was mache ich alles falsch? Unter Berücksichtigung der der Hauptfrage immanenten Nebenfrage: Wenn zu kommen mein Wille war, wie könnte ich je wieder gehen?

Die Sphinx von Pontresina antwortet:

Die Frage ist eine Falle, ein Eigentor, die Frage wäre, warum bin ich glücklich, warum merke ich das nicht?

Wenn ich dein Glück wär, meine Liebe, bäte ich dich, nicht masslos, erst recht nicht tückisch, nach mir zu fragen. Wenn ich dein Glück wär, wär ich genau das Glück, das du erträgst. Ich sagte dir, meine Liebe, forsch mich nicht aus. Der Mensch ist so viel schüchterner im Umgang mit Glück als mit seinem Gegenteil und läuft davon. Er will flüchtiger sein als das Glück und nicht von ihm verlassen, meine Liebe, wenn ich als erste renne, dann kann ich es ertragen, denkt der Mensch, da ich es selbst verschulde und Herr, Herrin über mein Unglück bin. Es liegt in meiner Hand.

Das Glück ist grösser und das Unglück kleiner als der Mensch. Das Unglück scheint den Menschen angemessen.

Das Unglück ist viel leichter zu ertragen, viel umgänglicher, es kann nicht enttäuschen und ist so sicher wie der Tod. Das Unglück verdient sich von selbst. Das Glück ist ein Geschenk. Weil der Mensch das Unglück geniesst, aus Gewohnheit, oder aus Geiz, oder aus Angst vor Dank, meidet er Geschenke, weil er kein Gegengeschenk schenken will, keines weiss, weil er keinen Dank wollen will, aus Trägheit, der übelste Grund aller Übel und das Übelste.

«Gift». Das englische Wort sagt es deutscher als das deutsche es kann, Menschen verwechseln Geschenke mit Schlangen, aus Angst und Erfahrung. Starker Stoff wirkt und Wirkung ist Risiko.

Meine Liebe, wenn ich dein Glück wär, bäte ich dich, mach dir von mir kein Bild. Verfluch mich nicht. Such mich nicht. Iss eine Banane. Ich komme und gehe, verstecke mich, sehr ungeeignet für Menschen. Verschon mich mit deinem Willen. Vergiss mich. Putze deine Wohnung. Zieh bunte Kleider an. Bürste die Katzen. Giess den Busch. Wer hat dir gesagt, dass du da bist, um glücklich zu sein? Meine Liebe, sagte ich, du bist da.