John Ashbery Liebe in Stiefeln Unser erster Auftrag war, einen Platz anzulegen, einen Ort zum Leben und Nörgeln, wo die Sphinx schnorren und Dienstmädchen faulenzen konnten, so sie es wollten. Mein Plan, scheint es, war zu perfekt! Schließlich haßten die Leute ihn und die Leben, in denen sie lebten. Zurück zu den Sümpfen! Aber der Weg war versperrt, oder keiner erinnerte sich so recht daran. Es müßte hier sein, irgendwo... In diesen demotischen Zeiten ist man dankbar für eine Vielfalt verschiedenster Waren: Fußabdrücke auf dem Bug eines Schiffes, oder ein Wolf, der es auf sich nimmt, die Seiten zu wechseln und einem zu sagen, daß er verlobt ist. Sonnige Dinge, die Flossen und Knöpfe der Kindheit, Einer kriegt raus, daß es doch Zeit gibt, die Uhr aufzuziehen. Doch keiner bemerkte, daß sie stehengeblieben war. Würde es noch in die Nachmittagsausgaben kommen, die wie Schimmel über die blauen Kanyons, unsere Staketen, wehen und die Explosion der Retorten in Luftschlangen auslösen? Wie ist es mit nächstem Mal? Können wir es aus der Liste der wesentlichen Dinge streichen, auf die die Steuerzahler zählen, von der sie dann zurückschrecken, wenn sie merken, daß sie sich im Regenfaß spiegelt, während alle anderen Dimensionen ruhig in ihrer Position verharren? Vielleicht ziehen diese Dinge auf einem raffinierteren Planeten die Schwerkraft an, die sie brauchen, und die Menschen sind ihnen nicht ebenbürtig, beneiden sie nicht oder stellen sie sich nicht einmal vor. Alles geht aus einer einfachen Geste hervor, die nie aus der Mode kommt. Yuhuh. Schau, hier sind Clara und Amos. Sind sie nicht einfach göttlich? Doch es wird spät, und ich muß morgen aufstehen und Holz hacken. Oh, falls du nach einem Stundenplan suchst, er ist dort, in diesem Zug, der jetzt zwei, jetzt einen Fuß entfernt ist, doch niemals uns behindern oder vernichten wird. Dem Himmel Dank für Zenons Paradoxon! Aus dem Amerikanischen von Joachim Sartorius Love in Boots Our first assignment was to make a square, a place for living and carping in, where the Sphinx could panhandle and maids desist, if they cared to. It seems my plan was too perfect! People ended up hating it and the lives they lived in. Back to the bogs! But the way was cut off, or no one quite remembered it. It should be here, somewhere... In these demotic times one is grateful for a variety of sundries: footprints on the prow of a ship, or a wolf taking the trouble to cross over and tell you he's engaged. Sunny things, the fins and buttons of childhood, passing through grace and beyond it. One finds there is time, after all, to wind the clock. Yet no one noticed it had stopped. Would it make the afternoon editions, blowing like mold across the blue canyons we call our trellis, causing alembics to burst in carnival sheds? What about next time? Could we eliminate it from the list of essentials taxpayers pray for, then shrink from, noticing it reflected in the rain barrel when all the other dimensions remain quietly on hold? Perhaps on some more sophisticated planet, these things tow the gravity they require, and people are no match for them, don't even envy or imagine them. Everything proceeds from a simple gesture that never goes out of style. Yoo hoo. Look, it's Clara and Amos. Aren't they simply divine? But it is getting late, and I have to get up and chop wood tomorrow. Oh, if you're looking for a timetable, it's there, in that train, that's now two feet away, now one, but will never obstruct or demolish us. Thank heaven for Zeno's paradox! John Ashbery aus: Gedichte, in ZdZ 7/8 |